Unterkunft

Behausung

Am besten geeignet sind Terrarien, Aquarien und Nagarien von etwa 100x80x50cm (lxhxb) oder 120x60x60 cm für eine Gruppe von 4 Tieren. Ich persönlich bin kein Fan von zu hohen Gehegen, wo die Falltiefe sehr groß werden kann. Streifengrasmäuse sind zwar meistens sehr geschickte Kletterer, aber manchmal stellen sie sich doch etwas unbeholfen an. Es kann passieren, dass sie dann sehr tief fallen bzw. bei einem Gitter mit den Füßchen hängen bleiben können und sich so verletzen.

Belüftung
  • Bei Aquarien gilt die Regel: Solange die Länge des Aquariums größer ist als die Höhe, ist die Luftzirkulation optimal gegeben. Zb: lxh 120x60cm, 100x80, 150x 120…

  • Terrarien haben weniger Belüftung, da diese eigentlich für Reptilien gemacht sind. Durch den sogenannten Kamineffekt - wenn das Terrarium durch Lampen wärmer als die Umgebung wird – saugt dies ständig frische Luft an. Somit ist die optimale Belüftung bei der Haltung von Nagetieren ohne ständige Wärmelampe nicht gegeben.

  • Lösungen:

    • Ist es aus OSB oder Holz: Man kann seitlich, oben oder hinten mehrere Löcher bohren und mit Gitter verkleiden

    • Ist es aus Glas: Das Terrarium so drehen, dass die Schiebetüren oben sind und diese mit Gitterdeckel tauschen Vorne an der Front zwei Belüftungsstreifen aufkleben

  • Nagarien sind eigentlich Terrarien extra gemacht für Nagetiere und besitzen schon mehrere Belüftungsstreifen, sind aber deshalb entsprechend teurer.

Der ideale Platz

- ist zugluftgeschützt und nicht zu kalt. Unter 20 Grad sollte die Temperatur nicht langfristig fallen. 20 – 25 Grad sind perfekt. Direkte Sonne sollte nur teilweise das Gehege erreichen.

Einrichtung
  • Das Gehege sollte sehr abwechslungsreich gestaltet werden und gut strukturiert sein. Unbedingt sollte ein Aussichtsplatz vorhanden sein, da die Mäuschen gerne ihr Revier im Blick haben. Dazu kann man einen breiten Ast oder eine erhöhte Ebene verwenden. Sie lieben zudem Kokosnüsse und andere runde Behausungen als Schlaf- und Kuschelplatz.

  • Ein flaches Sandbad wird gerne angenommen und manchmal auch als Klo benützt. Eine flache Schüssel, kleines Aquarium oder sogar ein eigener abgegrenzter Bereich im Gehege lässt Streifengrasmausherzen höher schlagen. Gefüllt wird mit Chinchillasand - normaler Sand oder Vogelsand ist nicht geeignet da er dazu führt, dass die Haare stumpf und brüchig werden.

  • Idealerweise verwendet man ein gut saugendes Einstreu, wie etwa Hanfeinstreu oder Leineneinstreu, da die Tiere viel Urin und Kot absetzen. Ich mische gerne etwas Maisgranulat unter. Die Streuhöhe muss nicht sehr groß sein und kann etwa 5cm betragen. Hanffasern, Heu und Stroh sollte ebenfalls genug zur Verfügung stehen, damit die Tiere sich ein gemütliches Nest bauen können. Für Allergiker hat sich Baumwollstreu und Papierflocken bewährt.

  • Zur artgerechten Beschäftigung sollten die Tiere ein Laufrad von mindestens 28cm Durchmesser bekommen. Dieses muss hinten geschlossen sein und wenn möglich eine Lauffläche mit Kork haben. Bitte darauf achten, dass das Rad nicht seitlich zu dicht am Gehegerand steht. Die flinken Kerlchen klettern oft oben hinauf und könnten sich so zwischen Rand und Rad einklemmen. Um ihren Kletterdrang anderweitig zu stillen, kann man ihnen stabile Möglichkeiten wie Äste und Wurzeln bieten. Korkröhren sind auch sehr beliebt um sich zu verstecken und zu klettern.

  • Zur Dekoration und artgerechten Ernährung eignen sich verschiedene Rispenarten perfekt, zum Beispiel:

    • Sudangras

    • Türkische Besenrispe

    • Hirsekolben

    • Flachs

    • getrocknete Wildsüßgräser und Kräuter

    • getrocknetes Schilf

  • Holz von Draußen – ja aber richtig: Einerseits sollte man mit Sicherheit sagen können um welches Holz es sich handelt. (Eibe und manch andere Arten können tödlich giftig sein. Zwecks Baumharz muss man übrigens nach neuestem Wissenstand keine Sorgen machen, jedoch sollte man Holz das übermäßig Harz verliert nicht nehmen.)

    Andererseits sind eingeschleppte Parasiten ein kleines Problem. In feuchtem, modrigem Holz befinden sich oft viele verschiedene Milbenarten, die auch Mäuseblut ganz toll finden. Deswegen muss man gesammelte Dinge aus der Natur zur Sicherheit unbedingt richtig durchtrocknen lassen. Zuerst wasche ich immer alles heiß ab und dann tue ich es entweder ins Backrohr oder lege es längere Zeit in die direkte Sonne.

  • Holz das geeignet ist:

    • Birke

    • Pappel

    • Ahorn

    • Kiefer

    • Weißtanne

    • Fichte

    • Buche

    • Esche

    • Erle

    • Haselnuss

    • Obstbäume

    • Weide

    • Eiche

    • Walnuss

Sonstiges

Einen flachen Stein kann man ebenso anbieten um die Krallen auf natürliche Weise kurz zu halten. Die Grasmäuse haben einen großen Wasserbedarf und deshalb sollte immer genug frisches Wasser verfügbar sein. Leider koten die Tiere gern in Wassernäpfe, deswegen sind Trinkflaschen geeigneter. Ich nehme aber auch gern Vogeltränken. Sepiaschalen können bei Bedarf angeboten werden.

Wärmequellen werden von den Mäusen gerne angenommen. Jedoch sollte man bedenken, dass dies das Immunsystem schwächen kann. Es sollte also nicht zu oft angeboten werden. Geeignet sind Lampen mit 70 Watt oder ein Wärmefelsen. (Kabel müssen unerreichbar sein.) Bitte kein Rotlicht verwenden, zwecks Austrocknung und Schädigung der Augen.

Diese Dinge dürfen auf keinen Fall ins Gehege:

  • Heukugeln

  • Heuraufen

  • Laufräder ohne geschlossene Lauffläche

  • Honigknabberstangen

  • Plastikröhren

  • Plastikhäuschen

  • Hamsterwatte

  • Silikatstreu

  • Pellets

  • Hamsterbälle

  • Stoffhängematten

Wichtiger Hinweis

Transportiert die Mäuse in einer geräumigen Transportbox ins neue Heim. Lässt euch viel Streu mit dem gewohnten Geruch mitgeben und gebt dieses zu eurem neuen Streu dazu.

Das Gehege sollte anfangs nur das Nötigste beinhalten und Tag für Tag eingerichtet werden